Der 18" Newton

Im Winter 2003/2004 wurden Richard Gierlinger und ich wieder vom Schleiffieber ergriffen. Nach zwei 8-Zöllern sollte bei mir nun mal was Größeres auf den Schleifteller. Richard beschloss einen 24" für seine geplante Sternwarte zu machen und ich entschloss mich für einen 18". Der sollte meinen 12" Newton in der Sternwarte ablösen. Um uns etwas Ansporn zu geben, wetteten wir um ein Bier, wer als erstes mit seinem Spiegel fertig ist. Richard hat die Wette gewonnen.

 

Der Spiegel
 

Der Spiegelrohling wurde Anfang 2004 geliefert. Zuerst plante ich eine Brennweite von ca. 1900mm und war schon beim polieren des Spiegels. Dann stellte ich mein Teleskopkonzept um und verlängerte die Brennweite auf 2130mm, da ich einen Keller Korrektor-Reducer einsetzen wollte. Im März 2005 war der Spiegel fertig parabolisiert.

 

Im Winter 2006 wurde der Spiegel von der Stenwarte Hamburg verspiegelt. Neben dem großen 18" liegt mein zweiter selbst geschliffener 8" Spiegel.

 

Der Tubus
 

Ein herkömmlicher 18"-Tubus wäre für die Montierung zu schwer gewesen. Daher sollte der Spiegel in einem Carbon-Gitterrohrtubus unterkommen. Mit vielen Tips von Richard gelang es auch mir, die Carbon-Einzelteile des Tubus zuhause herzustellen. Material besorgte ich von r+g

 

Ein Bild während der Montage: Der Mittelteil mit den verschraubten Carbonstangen. Mit den in die Carbonstangen gechraubten Augenschrauben kann man die Länge der Stangen um ein paar cm verändern.

 

Die Grundplatte mit der Hauptspiegellagerung, 18-Punkt-Auflage mit Teflonplättchen, um die Justage leichtgängig zu machen. Der Spiegelstützring für die seitliche Lagerung, noch ohne die kleinen justierbaren Aluklötzchen, die den HS später halten. Alle Teile sind aus Carbon gefertigt.

 

Der Spiegel ist eingebaut und 18 justierbare Aluklötzchen halten den Spiegel. Vorne am Alu wurde Teflon aufgeklebt, um den Spiegel bei der Justage besser gleiten zu lassen.

 

Über dem Spiegel befindet sich der Blendenring, aus dünnem Sperrholz ausgeschnitten, um den Spiegel auf 18" abzublenden und als Schutz gegen das herausfallen in waagrechter Position.

 

Der Hut, mit dem PDF von FLI als Okularauszug. Die Montageplatte ist aus einer 1cm Aluplatte. Spinne und FS-Halterung sind aus Stahlblech bzw. Alu gedreht. Einige Aluteile habe ich selbst eloxiert.
Ich habe auf vollständige Justiermöglichkeit der Spinne und des FS wert gelegt und daher keine verklebten Carbonteile verwendet. Unterer und oberer Hutring, sowie die Seitenteile des Hutes sind aus Carbon.
Der Fangspiegel von LOMO hat einen Durchmesser von 120mm

 

Endbewertung
 

Im derzeitigen Zustand muss die Sternwartenmontierung ca. 60 kg Instrumentenlast tragen. Damit kommt sie sehr gut zurecht. Das schwerste Einzelteil ist der Hauptspiegel mit 20kg. Außerdem wurden viele Schrauben überdimensioniert und teilweise überdimensioniertes Alu für Gewinde einlaminiert. Wenn ich den Tubus noch mal von Grund auf neu machen müsste würde er wohl um 5-8 kg leichter werden;-). Fototauglichkeit und optische Qualität sind OK, wie man anhand er Aufnahmen selbst nachprüfen kann.

Seitenanfang