PST-Adaption an Refraktoren
 

Vorweg klargestellt, jeder ist für sein Equipment und besonders für sein Augenlicht selbst verantwortlich. Wer seinen PST an eine größere Optik adaptieren will, tut dies auf eigene Gefahr und sollte sich im Internet gründlich informieren.

Für alle, die es interessiert, hier nun meine Erfahrungen und einige nützliche Tipps dazu.

Grundsätzlich arbeitet der PST bei einem Öffnungsverhältnis um F10 am besten. Je schneller die Optik, umso breiter ist der Strahlenkegel und umso größer ist die Gefahr, dass Licht und Wärme Teile aufheizen, die er nicht soll.

Wichtige Infos zu Filtern finden sich auf der Seite von Astrooptik Kohler unter "Sonnenbeobachtung"

 AOKswiss

AOK bietet auch fertige Adapter zur Adaption des schwarzen PST-Kastens an einen 2" Okularauszug.

 

Ein weiterer Lieferant von diesen Adapter ist  auch Teleskop Austria:

    PST-Adapter

Dort gibt es ebenfalls Tipps zum Umbau.

 

Beim PST wird das golden gefärbte Optikrohr abgeschraubt und der PST-Adapter angeschraubt. Damit kann man den PST-Kasten mit Etalon und Blockfilter in einen 2" Okularauszug stecken. Im PST-Adapter gehören auch Filter, wie bei AOK beschrieben.

Der PST-Kasten hat leider einen langen optischen Weg. Er ist im Prinzip ja ein Zenitspiegel. Ob man mit einem Teleskop in den Fokus kommt, kann man leicht feststellen, indem man mit dem Telekop und Zenitspiegel scharf stellt ( Okulsr oder Kamera) und dann den PST-Kasten daneben hält.

Bei meinen umgebauten TAl 100/1000 bzw. SW 100/1000 musste der Tubus um ca. 5cm gekürzt werden. Bei meinen derzeit in Verwendung befindlichen 127/1200 waren es ca. 7cm.

Nach dem Kürzen des Tubus kann es sein, dass man eine Verlängerungshülse braucht, um für Mond und Planeten in den Fokus zu kommen.

 

So schaut derzeit meine Adaption aus. Sonnenteleskop am 18" Newton montiert.

 

Zum Kürzen wurde der OAZ abmontiert, der meist mit 3 Schrauben am Rohr befestigt war. Dann zeichnet man das zu entfernende Stück gut an.

Abschneiden kann man mit der Hand-Metallsäge oder auch einem kleinen Winkelschleifer mit ganz dünnen Trennscheiben. Dazu das innere des Tubus ausstopfen, damit keine Späne reinfliegen.

Anschließend die Löcher für den OAZ bohren.

Nach dem Abschneiden und Bohren, den Tubus gut aussaugen.

Anschließend habe ich den OAZ mal mit einer Schraube befestigt. Um den OAZ auszurichten, habe ich einen Justierlaser in den OAZ gesteckt. Vor dem Objektiv befestigte ich ein Blatt Papier mit Mittenmarkierung. Den OAZ richtete ich dann so aus, dass der Laserpunkt auf die Mittenmarkierung traf und befestigte dann die anderen Schrauben. Eventuell muss man die anderen Löcher des OAZ etwas ausfeilen....

 

Motorfokus des Sonnenteleskopes

 

Am Sonnenteleskop habe ich einen günstigen Motorfokus angebaut. Den Motor, Zahnriemenenscheiben und Zahnriemen gibts z.B. bei Conrad.

An meinen 100/1000-Teleskopen hatte ich statt des Zahnriemens nur einen O-Ring (dicker schwarzer Gummiring). Hat auch funktioniert;-).

Der Motor ist über einen Winkel und eine 10mm Alustange (in jedem Baumarkt erhältlich) im Sucherschuh befestigt. Für visuelle Beobachtung wird dort einfach die Klemmung gelöst und der Zahnriemen entspannt.

Gesteuert wird der Motor über die Shostering USB-Motor Control box. Die Kabel von der Box zum Motor sind nur am Motor angeklemmt und können so schnell entfernt werden, wenn ich das Sonnenteleskop vom 18" runter gebe.

 

Sonnenschirm und Objektivblende

 

Bei der Sonnenbeobachtung gebe ich einen "Sonnenschirm über die Taukappe. Damit ist der Kopf beim visuellen schauen bzw. die Kamera im Schatten.

Das Obejktiv ist bei mir immer etwas abgeblendet. Aktuell sind es ca. 115mm freie Öffnung. Durch die Blende verhindert man, dass sich die Objektivfassung in der Sonne aufheizt und somit das Seeing verschelchtert.

Sonnenschirm und Blende habe ich aus einer Isolierplatte (Baumarkt) gemacht und mit Alufolie beklebt. Der Sonnenschirm wurde durch den Wind schon etwas zerfledert;-).

Wenn Besucher in der SW sind, gebe ich vor das Objektiv noch einen 90mm Energieschutzfilter. Bei der Fotografie verwende ich den nie.